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Yana Schumacher

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🌸Buch

Codename: CROW

Kindle

Kurzbeschreibung

In einer Stadt in der die Menschen nicht mehr sind, als eine gesichtslose, graue Masse, in der das Licht der Sonne blass ist, im Vergleich mit dem Schein der Neonlichter, wo Kinder wegsterben, wie Engel und die Sommer zu heiß und stickig sind, dort lebt eine einzelne Krähe.
Zwischen einem bunten Nachtleben, einem grauen Schulalltag und den verworrenen Strukturen, die sich im Untergrund regen, lebt ein junges Mädchen von zarten siebzehn Jahren. Sie ist weder eine Heldin, noch ist ihr Charakter schillernd genug, als dass man Romane über sie verfasst hätte, doch sie hat ein einzigartiges Hobby. Man mag es auch eine Gabe nennen. Remi Crawford ist ein Hacker, eine Krähe, die auf denn Dächern der Stadt kauert und alles sieht, ohne, dass man sie bemerkt.
Vor beinahe zwei Jahren veränderte etwas ihr Leben und seitdem lebt sie zwischen der Sorge und der Angst, dass ihre Vergangenheit sie eines Tages einholen könnte, denn vor zwei Jahren glaubte Remi, sie könne sich als einzelne, kleine Krähe mit einer Organisation anlegen, die nicht nur mächtiger ist, als sie, sondern ebenso tödlich.

Prolog

Zwei Jahre zuvor:
Der Hochsommer hatte die Stadt fest in seiner Hand. Seit Tagen brannte die Sonne auf die Menschen hinab, die Klimaanlagen der Geschäfte summten leise vor sich hin und in den Nachrichten wurde vom heißesten Sommer seit zehn Jahren berichtet. Die Menschen mieden den Tag mehr denn je. Überall in den Häusern liefen die Ventilatoren und Klimaanlagen, doch der Sommer schien auch von ihnen unbesiegbar. Es roch nach dem würzigen Düften der heißen Monate und den brennenden Abgasen der Großstadt, die die heiße Luft noch erstickender machten. Dumpf drückten sich die Motorengeräusche durch die Straßen und Gassen der Stadt, Zikaden zirpten in den hohen Gräsern, die im Sommer an den mit Graffiti beschmierten Fabrikmauern wuchsen, überall hatten die Bäume ihre Blätter hängen gelassen, als dürsteten sie nach Regen. Autos besiedelten die breiten Straßen der Großstadt, stauten lange Schlangen und pusteten ihre Abgase in die drückende, flimmernd heiße Luft.

Dies ist mit Abstand der heißeste Juli seit zehn Jahren. Die Meteorologen sehen keine Chance auf Regen in den nächsten zwei Wochen. Die Waldbrandgefahr ist auf höchster Stufe. Das Gesundheitsministerium möchte die Bevölkerung darüber informieren, wie wichtig die regelmäßige Flüssigkeitszufuhr in diesen Tagen ist…, hallte es aus dem Radio, das in dem leeren Internetcafé seit Stunden auf demselben Sender lief, der scheinbar nur drei Lieder kannte und sie, nur durch dieselben Nachrichten unterbrochen, in Dauerschleife spielte. Eine Klimaanlage summte im Takt dazu. Der Angestellte, der das Radio nicht ertragen musste, da er seine eigene Musik über riesige Kopfhörer hörte, verbarg sich hinter einem großen Monitor, über den er das Café überwachen konnte. Gelangweilt spielte er mit seinem Handy, denn an solch heißen Tagen, wie diesen, blieb das Internetcafé leer. Hitze stand in dem großen Raum, die Fenster ließen das ermüdende, flimmernde Licht der Sonne durch ihr Glas und erhitzten so die Plätze am Fenster. Dort wollte niemand sitzen, dort konnte man den Inhalt seines Bildschirms sowieso nicht erkennen und man drohte, trotz der summenden Klimaanlage, zu schmelzen. Nein, an solchen Tagen blieb das Internetcafé leer.

Es war leer, bis auf diese eine schwarze Gestalt in der hintersten Ecke, die mit schnellen Fingern über die klebrige Tastatur huschte. Das Gesicht hatte sie unter der Kapuze ihres Pullovers verborgen, den sie nur hier drinnen tragen konnte, denn draußen wäre sie darin wohl eingegangen, doch dank der diese Unbekannte auf dem Bildschirm des Angestellten nicht zu identifizieren war. Schnell huschten die schlanken Finger über die Tastatur und wer es wagte, einen Blick auf den Bildschirm zu werfen, würde nicht verstehen, was dort geschah. Zahlen tanzten über den Desktop, ein kleines Fenster war geöffnet und ein Quellcode wurde von dieser Fremden verändert.

Plötzlich veränderte sich der Desktop des Computers und ein fremder Desktop erschien. Der Eindruck eines Grinsens entstand auf dem im Schatten liegenden Gesicht.

„Mirroring complete.“, flüsterte die Fremde mit leiser, heiserer Stimme. Mit einer einfachen Tastenkombination öffnete die Fremde einen Ordner, der nach einem Passwort verlangte.

„Natürlich.“, zischte die Fremde. Aus der Bauchtasche ihres Pullovers zückte sie ein Handy und schloss es an den USB-Zugang des Rechners an. Ein neues Fenster öffnete sich und offenbarte eine Datei namens Crows Claw, die die Fremde aktivierte. Crows Claw machte sich sofort an die Arbeit. Binnen Sekunden durchrann es hunderte, sogar tausende Möglichkeiten eines Passwortes und es dauerte nicht einmal dreißig Sekunden, bis das Passwort zum Ordner geknackt war. Wieder schien die Fremde zu grinsen. „Bingo.“

Als sich der Ordner auf dem fremden Desktop öffnete, öffnete sich auch die Tür zum Internetcafé. Ein junger Mann trat ein und gab dem Angestellten des Internetcafés lediglich ein Zeichen mit der Hand, bevor auch er sich an einen PC setzte.

Die Fremde durforstete währenddessen den Ordner. Sie schien etwas zu suchen, doch es war offensichtlich nicht so einfach, dieses Etwas zu finden, wie das Passwort zu knacken. Gerade, als diese Fremde eine weitere Datei aus ihrem eigenen Ordner öffnen wollte, griff jemand nach ihrer Schulter. Wie steifgefroren saß die Fremde eine Sekunde lang da, doch die Hand bewegte sich langsam zur Seite, bis sie die Tasten [Alt] und [F4] fand und sie drückte. Dann öffnete die Fremde mit schnellen Fingern das Ausführen-Dialogfeld, tippte cmd und dann shutdown /s, sodass sich der PC herunterfuhr. Erst nachdem all dies getan war, drehte die Fremde sich um. Die Augen blitzen bedrohlich unter der Kapuze hervor.

„Das hatte keinen Zweck, CROW.“, sagte der junge Mann, dessen Augen zu freundlich waren, für diesen Augenblick. „Ich habe dich auf frischer Tat ertappt. Egal, wie vorsichtig du bist, sobald ich wusste, wer du bist, hattest du verloren. Du kannst dich noch so sehr verschleiern, ich habe dich längst gefunden.“

Crow blickte den jungen Mann an, doch sagte nichts.

„Dir ist bewusst, dass das, was du da machst, alle möglichen Gesetze verletzt?“

Nun grinste Crow. „Nur, wenn man erwischt wird.“

„Nein, auch wenn du nicht erwischt wirst, verletzt du Gesetzte. Doch du bist erwischt worden. – Du solltest froh sein, dass ich dich erwischt habe, Crow.“ Der junge Mann reichte Crow eine Karte. „Das ist mein Name. Auf der Rückseite dieser Karte steht eine Adresse. Wenn du dort morgen erscheinst, Crow, dann werde ich vielleicht vergessen, was ich über dich weiß. Ich brauche deine Hilfe und so wenig, wie es mir auch gefallen mag, wirst du mir helfen, wenn du deine Freiheit schätzt.“, sagte der junge Mann, bevor er sich umwand und das Internetcafé verließ.

Crow blickte die Karte an, wand sie um und las die Adresse, bevor sie das USB-Kabel mit ihrem Handy aus dem PC zog und die Karte gemeinsam mit dem Handy in ihrer Bauchtasche verschwinden ließ.

🌼🌼🌼more🌼🌼🌼

Remi Crawford saß in einem überfüllten Café, das von der Klimaanlage überhaupt nicht gekühlt wurde. Der Tisch am Fenster, an dem sie nun schon seit zwanzig Minuten wartete, wurde von den anderen Gästen des Cafés sehnsüchtig beäugt, als wartete man nur darauf, dass das Mädchen, das den Tisch besetzte, endlich aufstehe, doch sie rührte sich nicht. Gelangweilt blickte sie aus dem Fenster und auf die Straße. Menschenmassen schoben einander hin und her. Der Himmel war heute von Wolken verhangen, doch das änderte nichts an der Hitze – es machte es nur noch schlimmer. Ein wenig ungeduldig blickte sie auf die Uhr ihres Handys. Vor fünfzehn Minuten wollte er hier gewesen sein, doch er ließ noch immer auf sich warten.

Als habe er ihre Gedanken gelesen, trat der junge Mann vom Vortag hinter sie. „Ich habe dir einen Eiskaffee mit Sojamilch gekauft.“, unterbrach er ihre Gedanken schließlich und stellte ihr den mitgebrachten Kaffee vor die Nase. Remi sah zu ihm auf und blickte in ein herzlich lächelndes Gesicht, das so sympathisch war, dass Remi nicht wusste, was sie von ihm halten sollte.

„Ich warte seit 15 Minuten.“, brummte Remi und nahm den Kaffee an den Mund.

Der junge Mann lachte und setzte sich zu ihr. „Entschuldige, entschuldige. Ich musste mit ein halbes Bein ausreißen, um diesen Termin in meinen Kalender zu zwängen.“

„Dafür bist du allerdings noch ganz gut zu Fuß“, bemerkte Remi.

Der junge Mann lachte. „Du? Also sind wir schon beim Du?“ Seine dunklen Augen blitzten belustigt.

Remi ließ ihr Handy in die Schultasche gleiten. „Du duzt mich auch.“, stellte sie fest.

Wieder lachte der junge Mann. „Nun, mich soll es nicht stören. Du kannst mich ruhig-“

„Ich werde dich Walker nennen. – Also, Walker, was willst du von mir.“, unterbrach sie ihn.

Ryan Walker, wie der junge Mann eigentlich hieß, zog seine Brauen hoch. „Sag das nicht so.“, murmelte er peinlich berührt und blickte sich um, doch niemand schien ihren Worten zu folgen. „Das klingt ja, als würde ich versuchen, eine Fünfzehnjährige zu umwerben. Gut, zugegeben ist das, was ich will, nichts…Gutes, aber von dir will ich nichts, ich brauche die Hilfe von Cr-“

„Diesen Namen solltest du nicht ständig laut aussprechen, Walker. Die Wände haben in der ganzen Stadt Ohren und dieses Wort ist ein Signal.“, unterbrach ihn Remi amüsiert. Ryan Walker war ein guter Mensch, das merkte sie sofort und er war leicht in Verlegenheit zu bringen. Vielleicht konnte sie mit ihm ihren Spaß haben.

Walker blickte sie überrascht an. „Du bist vorsichtig, Mädchen.“

„Natürlich bin ich das. Ich habe nicht nur Unsinn angestellt unter diesem Namen. Man macht sich Feinde in meinem Metier. Ich bin nicht nur“, sie räusperte sich. „begabt am Computer. Ich lebe alleine in einer Wohnung, die in dieser Stadt kaum zu bezahlen ist. Sowas funktioniert nicht auf deiner Seite der Münze, wenn du verstehst, was ich meine. Mein Geld kommt nicht einfach aus dem Wasserhahn.“

Walker lächelte sanft und kämmte sich das dunkelblonde Haar zurück. „Nun gut. Ich brauche deine Hilfe, Remi. Wenn du dich bereiterklärst, mir zu helfen, werde ich vergessen, was ich gestern gesehen habe.“

„Das ist Erpressung.“, stellte Remi fest, doch sie grinste. „Abgesehen davon kannst du mir nichts nachweisen.“

Überraschenderweise blickte Walker sie finster an. „In meinem Metier muss ich dir nichts nachweisen können, Remi. Ich bin kein Polizist, wie du vermutlich schon verstanden hast. Wenn ich dich aus dem Verkehr ziehen will, dann mache ich das auch ohne Haftbefehl oder Gerichtsverhandlung. Du wärest nur ein weiteres Kind, das von dieser Stadt gefressen wurde. Doch ich will dich gar nicht aus dem Verkehr ziehen. Es geht gegen meine Prinzipien, ein Kind für meine Probleme einzuspannen, aber ich brauche deine Hilfe und ich brauche die Hilfe von jemandem, der unbekannt ist, den auch die Menschen nicht kennen, die mir nah stehen, denn ich weiß nicht, wem ich noch trauen kann.“

Remi lehnte sich entspannt zurück. „Es gibt niemanden, der besser ist, als ich.“, proklamierte sie.

Walker nickte. „Ich weiß. Ich habe dich seit zwei Jahren gesucht. Du glaubst nicht, wie überrascht ich war, als ich herausfand, dass ich es mit einem Kind zu tun habe. Ich habe dich gefunden, das macht mich auch ziemlich gut, huh?“, meinte er lächelnd. „Remi, hör mir zu. Wenn ich nicht am Ende meiner Möglichkeiten wäre, dann würde ich dich nicht darum bitten.“

„Nein, dann würdest du mich festnehmen.“, unterbrach Remi lachend. „Also, raus mit der Sprache.“

Walker nippte an seinem eigenen Kaffee. „Es ist gefährlich, Remi und ich komme in die Hölle dafür, dass ich dich frage. Ich brauche deine Hilfe dabei, eine Gruppe von Menschen unschädlich zu machen, die ich während meiner Arbeit als Strippenzieher von drei verschiedenen Terrorakten ausmachen konnte.“

Remi verschluckte sich bei dem Wort Terrorakten an ihrem Kaffee. Sie hatte damit gerechnet, dass Walker von ihr wollte, dass sie sich in den Laptop von seiner Freundin oder etwas in der Art einhackte. Sie hatte vielleicht auch daran gedacht, dass er als erwachsener Mann ein falsches Interesse an einem Mädchen haben könnte, doch sie hatte nicht damit gerechnet, dass er wirklich ihre Hilfe bei einem gefährlichen Problem brauchte.

„Das ist jetzt aber neu. Du stellst mich vor die Wahl, mich mit Terroristen und Verbrechern anzulegen, oder für meine kleinen Spielerein in den Knast zu gehen?“, murmelte sie überrumpelt, doch in ihr begann das Adrenalin zu pulsieren.

Walker errötete. „Ich weiß, es tut mir Leid, Remi. Aber wenn ich eine andere Wahl hätte, dann würde ich nicht auch noch dein Leben ins Chaos bringen, das musst du mir glauben.“

Remi trank von ihrem Kaffee. „Gut, du bringst also nicht nur dich in Gefahr, sondern auch mich. Aber was ist mit deinem Bruder? Noch ein Jahr und er ist mit seiner Schule fertig, solltest du auf ihn nicht Rücksicht nehmen? Oder deine Mutter? Liegt sie nicht mit Krebs im Endstadium im Krankenhaus? Solltest du dich im Augenblick nicht auf sie konzentrieren? Dein Vater kann es nicht mehr. Ihr Täubchen habt kein schönes Privatleben, Walker.“

Ryan Walker, 24 Jahre alt, arbeitete in einer Regierungsorganisation namens D.O.V.E – Defense Of Vulnerable Establishments. Diese staatlich unterstützte Organisation arbeitete zwar mit der lokalen und nationalen Polizei zusammen, der Tätigkeitsbereich umfasste jedoch häufig Fragen von Nationaler Sicherheit. All dies geschah ohne das Wissen der Bevölkerung und im Normalfall würde D.O.V.E sich wohl auch nicht mit einer kleinen Hackerin beschäftigen, doch Remi hatte sie herausgefordert, indem sie sich in ihren Hauptserver hackte, weil sie es konnte, nur um das Hintergrundbild zu einem Bild von einem Phallus zu ändern und ihre Signatur zu hinterlassen. Im Nachhinein war ihr durchaus klar, dass das eine dumme Idee gewesen war, aber sie war damals erst 13 gewesen und fand es lediglich lustig.

Walker blickte sie überrascht an. „Woher- Oh… Ich vergesse, mit wem ich es zu tun habe. Das ist in Ordnung, du kannst mich von vorne bis hinten durchleuchten, wenn es dir damit besser geht. Aber du kannst mich auch einfach fragen. – Ich werde meinen Bruder daraus halten, er hat sowieso keine Ahnung von meinem Beruf und es wäre mir lieb, wenn das so bleibt. Und was meine Mutter betrifft…“ Er schwieg.

Remi blickte aus dem Fenster. So sehr sie es Walker auch übel nehmen wollte, dass er sie erpresste, empfand sie auch Mitleid mit ihm. Das hatte sie schon gestern, als sie sich über ihn informiert hatte, sonst wäre sie auch gar nicht hier. „Wenn es wirklich so ernst ist, wie du sagst, Walker, dann wird dein Bruder dort vielleicht mit reingezogen, das sollte dir bewusst sein.“

Walker lächelte. „Mein Bruder… vielleicht. Vielleicht hast du Recht, aber wenn es so kommen soll, dann werde ich die Verantwortung dafür übernehmen. Noah ist siebzehn. Wenn ich ein fünfzehnjähriges Kind („Danke auch.“, murmelte Remi, denn sie empfand es als höchst beleidigend, dass er sie ständig Kind nannte.) erpresse, damit sie mir hilft, dann werde ich das Risiko eingehen müssen, dass auch mein Bruder in die Sache hineingezogen wird.“

„Gut, von mir aus. Ich helfe dir.“, unterbrach Remi Walker nun. Deswegen war sie schließlich hergekommen. Es reizte sie – er reizte sie.

Es war offensichtlich, wie erleichtert Walker war. „Danke, Remi.“

🌼🌼🌼more🌼🌼🌼

Drei Monate später traf Crow, denselben Pullover tragend, wie an dem Tag, an dem sie auf Walker getroffen war und unter derselben Kapuze versteckt, atemlos vom Rennen dort ein, von wo Walker sie per SMS kontaktiert hatte. Noch immer hielt sie ihr Handy in der Hand, der Bildschirm zeigte die Nachricht: Remi, es tut mir leid, dass ich dich da mit reingezogen habe. Vergiss, was du gesehen hast. Vergiss die letzten drei Monate, aber pass auf dich auf. Ich glaube, ich werde es nicht mehr können.

Das Gebäude, in dem sie Walkers Standpunkt geortet hatte, stand in Flammen. Vor dem Gebäude standen viele die dem Feuer zusahen und ein junger Mann, der von zwei Polizisten davon abgehalten wurde, sich selbst in die Flammen zu stürzen.

„Lasst mich los!“, rief er verzweifelt. „Mein Bruder! Mein Bruder ist dort drin!“

Crow starrte den jungen Mann an, Tränen füllten ihre Augen. Niemand brauchte ihr zu sagen, was geschehen war, denn sie wusste, wie gefährlich das, was Walker versuchte, gewesen war. Sie, Crow, war ein Teil davon. Tränen rannen über ihre Wangen. Ihr Körper war wie Eis erstarrt, während sie den Flammen beim Brennen zusah. Walker brannte? Sie wollte es nicht glauben. Er war ein so guter Mensch, er war der liebste Mensch, den sie in ihrem Leben getroffen hatte. Sein Herz war so rein gewesen.

„W-“, sie wollte seinen Namen rufen, doch die Angst lähmte ihre Stimme. Was war, wenn sie noch hier waren? Wenn sie sie beobachteten? Walker, dachte sie deswegen nur. Bitte, bitte sag mir, dass du nicht in diesem Feuer brennst. Tränen nässten ihren Kragen. Vor ihrem Gesicht glaubte sie seine leuchtenden braunen Augen zu sehen. Feuer brannte in ihrer Lunge. Erst das Jaulen des Jungen brach sie aus ihrer Starre. Ja, er musste Walkers Bruder sein, Noah Walker. Warum war er hier? Crow nahm die Kapuze ab und trat auf die Polizisten zu.

Sie blickte dem jungen Mann ins Gesicht. Er war den Tränen nahe, die über ihr Gesicht rannen. Die Polizisten, die ihn festhielten, hatten große Probleme, ihn davon abzuhalten, in die Flammen zu rennen. Remi fühlte sich wie in Trance, als sie zu den Polizisten trat. Man blickte sie ein wenig unsicher und abweisend an, doch das störte sie in diesem Augenblick nicht. Sie verstand den Schmerz dieses jungen Mannes besser, als jeder andere. Sie griff nach seiner Hand und als sich ihre Blicke trafen, wurde er ruhig. Er sah ihm so ähnlich. Seine Augen waren so dunkel, wie Walkers, doch auch sein Haar war beinahe schwarz.

Remi und der fremde junge Mann hielten so lange die Hände, bis der Brand gelöscht war. Sie standen nur da, einander fremd, wie die Welt dem Kind, einander nah, wie der dunkelste Schmerz. Ryan Walker war tot, doch sein Vermächtnis lebte weiter, das wurde ihnen in diesem Augenblick bewusst.

„Hilf mir.“, bat der junge Mann schließlich, als sie die einzigen waren, die noch hier standen und auf den letzten Rauch blickten. Er kannte Remi nicht, doch vielleicht spürte er, dass sie seinen Bruder gekannt hatte. „Hilf mir dabei herauszufinden, wer das getan hat. Du musst mir helfen und du wärest nicht hier, wenn du es nicht könntest.“

Remi blickte ihn an. Sie nickte. Der junge Mann trat zu ihr und legte seine Stirn auf ihre Schulter. „Das werden sie mir büßen.“, flüsterte er, während seine Tränen ihre Schulter nässten.

Ihre schmalen Hände lagen in seinen. „Ich werde dir helfen.“, flüsterte sie und auch sie spürte einen Schmerz. Ryan Walker war ein guter, herzensguter Mensch gewesen und diejenigen, die ihn in diesem Gebäude hatten brennen lassen, würden eines Tages selbst brennen.

🌸Über mich

Hallo, schön, dass du dich hierher verirrt hast. An dieser Stelle möchte ich dir gerne ein bisschen mehr über mich erzählen.

  • 🌼Mein Name ist Yana Talea Schumacher.
  • 🌼Mein Sternzeichen ist Fische.
  • 🌼Mein Lieblingsbuch ist Demian von Hermann Hesse.
  • 🌼Mein Lieblingszitat ist Folgendes:

„Erinnere Dich daran: Wo auch immer Dein Herz ist,
wirst Du Deinen Schatz finden.“
Paulo Coelho

Zur Zeit:

Zur Zeit arbeite ich an der 📜 Fortsetzung von Codename : CROW ;
zusätzlich studiere ich im letzten Jahr Germanistik und Geschichte 🎓

🌏 Zukünftig:

werde ich mich entweder in Berlin oder Tokio niederlassen und weiter an meinen Büchern arbeiten.

🌼Wenn du noch mehr wissen möchtest, dann frag mich ruhig. Oder finde deine Antwort vielleicht in meinen FAQ!

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A story I wrote: November Blues

Oktober 17, 2018

Eine meiner ersten englischen Kurzgeschichten; aufgrund der Kommentare lasse ich den Post hier, obwohl ich diese Art der Geschichten eigentlich lieber anderenorts hinterlegen würde 🌻 This is a story I posted on this blog…

🌸Gedichte

🌸über Gedanken

Wenn ich dichte, bin ich ehrlich;
meine Gedanken müssen raus
denn sie werden mir gefährlich.

Sie sind die Monster in meinem Kopf;
Sie sind die Luft, die ich atme, sind meine Tränen und mein Schmerz;
Sie sind die Sterne, Mond und Nacht und auch das, was mich nachts halt wach.

Doch ich liebe sie,
denn sie sind die Tinte,
meine Worte und mein Schmerz.
Mit ihnen jubelt und lacht und weint mein Herz.

Tränen rennen über meine Wangen,
ich fühle mich in der Welt gefangen,
doch im Kopf bin ich stets frei.

🌸über Gesichter

Im Spiegel das Gesicht
es ist meins,
doch das bin nicht ich,
denn in Wahrheit hab ich keins.

Ich wäre gern schön
und wäre gern stolz
doch eigentlich bin ich…
Es zu sagen wag ich nicht.


Ich bin ganz klein,
ich bin allein.
Ich bin ich,
doch wer das ist, das weiß ich nicht.

Im Spiegel das Gesicht
es ist deins
und du bist ich
doch ich habe noch keins
und dich kenne ich nicht.

🌸über Mütter

Die Welt ist verrückt
die Welt entzückt.
Doch sie ist auch so schwarz
so dunkel und kalt.

Dann siehst du die Tränen deiner Mutter,
der stärksten Frau auf der Welt,
wie die Tränen dieser Erde,
die dich in ihrem Schoße hält.

Und du lernst zu kämpfen und zu schreien,
du lernst die unbequeme Wahrheit,
Mutter kann dich nicht befreien,
sie selbst braucht auch Geborgenheit.

Das macht dich stark,
Kämpferin auf Erden.
Irgendwann wird diese Kraft dein Herzschlag.
Es lässt sich selbst zur Mutter werden!

🌸über Symphonien

Musik heilt mein Herz,
sie nimmt nicht den Schmerz,
doch sie ist da,
wenn’s keiner ist.

Sie ist der Seele Symphonie
und des Herzens Melodie,
und bald wird mir gewahr,
dass du es bist.

Jedes Lied lässt mich an dich denken,
kann mir ein Lächeln schenken.
– Oder Schmerz.

Ich will gern hören, wie du es sagst,
doch geb ich keine Antwort,
auch wenn du fragst.

Bin ich nicht allein die, die es bemerkt,
dann ist der Gedanke, der es bestärkt,
doch nur Illusion.
Keine Musik, es bleibt nur der Hohn.

Denn werden soll es nie,
es wäre keine Symphonie,
nur eine einsame Melodie.